04.09.2019: Heiße Quellen und Wasserfälle

Die Sonne lacht schon über dem Sandstrand der Bungalowanlage, als wir einen kleinen Rundgang starten. Dieser Ort ist wirklich zu schade, um nur eine Nacht zu bleiben, doch der Plan ist weiterzufahren. Nur eine Person treffen wir am Traumstrand unter Palmen, Alex, unseren Fahrer. Er hat die Nacht ebenfalls in dieser Anlage verbracht. Uns Dreien wird das Frühstück am Strand serviert, ein Leben wie im Paradies. Der See wirkt wie ein riesiges Meer. Er ist an dieser Stelle nur 30 Kilometer schmal, jedoch ist er circa 700 Kilometer lang. Den gegenüberliegenden Kongo kann man nicht erkennen.


Heute brechen wir um 9:00 Uhr auf und erreichen recht früh unser erstes Tagesziel, die heißen Quellen in der Nähe von Rumonge. Eine Freizeitanlage, gerade in der Renovierung, ist in einem Tal zu finden. Wieder gibt es einen lokalen Guide, der mit uns den Berg heraufkraxelt und uns die brühend heißen Quellen zeigt, die sich kurze Zeit später mit kaltem Quellwasser vereinen. Das mineralhaltige Gemisch läuft durch zwei Badepools. Es tummeln sich bereits zu früher Stunde einige einheimische Badegäste darin. Doch sind für sie aktuell nicht die heißen Quellen die Attraktion, sondern zwei furchtbar große komisch dahinstampfende Weiße. Ich komme mir ein wenig seltsam vor, denn wenn ich mich umschaue starrt uns fast jeder an. Auf das Baden verzichten wir. Zum einen, da wir wie dabei wie Blauwale im Aquarium angestarrt würden, zum anderen, da heiße Quellen bei 31 Grad im Schatten nur durch ihre angebliche gesundheitsfördernde Wirkung reizen könnten.

Zurück am Auto gilt das neue Ziel festzulegen. Wir haben uns die Wasserfälle Richtung Nordosten ausgesucht haben. Die Wasserfälle „Chutes de Kagera“ sind laut Alex in einem desolaten Zustand und nicht empfehlenswert. Das hatten wir doch gestern schon einmal gehört. Heute lassen wir uns nicht darauf ein und so beginnen wir die Reise. Im Grunde ist es dieselbe Strecke wie gestern. Aha, er hatte nur keine Lust!

Nach zügiger Fahrt durch die tolle Landschaft, die letzten 14 Kilometer auf buckliger Schotterpiste, erreichen wir den Schlagbaum vor dem Nationalpark. Ich beschwere mich lautstark über den Eintrittspreis von 20 US$ pro Person, für die es noch nicht einmal einen Beleg geben soll. So können wir, bis der Chef eintrifft, einfach passieren und erreichen kurze Zeit später die Wasserfälle. Mehrere Wasserfälle reihen sich in Kaskaden hintereinander. Am Ausgangspunkt für Wanderungen stehen ein paar Wachleute, die Wanderstöcke und Anekdoten rund um die Wasserfälle bereithalten. Die Wasserfälle strahlen im Licht des späten Nachmittags und sind froh dieses Highlight Burundis besucht zu haben. Bei der Ausfahrt zahlen wir die 40 $, dafür gibt es eine kunstvoll handgeschriebene und offiziell abgestempelte Quittung, die sicher den Weg in unser Reisebuch findet. Img5# Die nur 22 Kilometer entfernten noch größeren „Wasserfälle der Deutschen“, der Name stammt aus der Epoche als Burundi kurz eine deutsche Kolonie war, lassen wir aus. Eine weitere Nachtfahrt wollen wir vermeiden. Nun fahren wir zu unserem heutigen Übernachtungsort, Gitega. Gitega hat Bujumbura offiziell kürzlich als Hauptstadt Burundis abgelöst. Dies steht bisher jedoch nur auf dem Papier und ist an einigen im Bau befindlichen Gebäuden der Regierung zu erkennen. Von der Bevölkerung wird dies derzeit noch nicht anerkannt. Ein stattliches Hotel haben wir gebucht. Auch Regierungsmitglieder sind hier zu Gast. Der afrikanische Standard ist dennoch nicht zu verkennen.


Kommentare

Eine Antwort zu „04.09.2019: Heiße Quellen und Wasserfälle“

  1. Bernd Mengdehl

    Man bekommt ja direkt schon wieder Lust,
    sich auch auf den Weg zu machen. Toll
    geschrieben, wieder Hammer-Bilder und
    viele Eindrücke, die hier übermittelt
    werden…

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