02.09.2019: Bujumbura

Wir sehen Burundi erstmals bei Tageslicht. Nach dem Frühstück machen wir einen kleinen Spaziergang am Ufer des Tanganjikasees. Er ist nach dem Baikalsee der zweittiefste Binnensee der Erde und der zweitgrößte Afrikas. Wir sind am nördlichsten Zipfel, nur wenige Kilometer zum Kongo entfernt. Ein für die Äquatorregion typischer Dunst liegt über dem See und die angrenzenden Berge.
Bald meldet sich ein Autovermieter bei uns, wir hatten an der Hotelrezeption nach einem Mietwagen mit Fahrer gefragt. Nachdem wir geschildert haben, dass wir gerne über Ruanda nach Uganda gefahren werden möchten, dafür 11 Tage Zeit haben und möglichst viele Sehenswürdigkeiten an der Strecke besichtigen wollen, bekommen wir ein Angebot. Er stellt seinen Fahrer Alex vor, der uns die nächsten Tage begleiten soll. Nach kurzer Verhandlung sind wir uns über den Gesamtpreis einig, der in US$ festgelegt wird.
Da wir nicht gleich am ersten Tag unsere Bargeldreserven aufbrauchen wollen, lassen wir uns zu einem Geldautomaten in der Innenstadt fahren. Der spuckt nach sechsmaligem Abheben in Teilbeträgen eine Summe in burundischen Franc aus. Ein Geldstapel von etwa sieben Zentimeter ist kaum in den Taschen zu verstauen. Nun erfahren wir, dass der Rücktauschkurs in Dollar deutlich schlechter ist und so ist am Ende noch ein hübsches Sümmchen in Dollar draufzulegen.

Wir schließen einen handgeschriebenen Vertrag und hoffen damit größere Verhandlungen für die nächsten Tage auszuschließen.
Am Nachmittag erscheint der Vermieter erneut. Nach der Geldübergabe beginnen wir mit einer Stadtbesichtigung. Wir queren die belebte Stadt, fahren auf den Hausberg wo wir das Mausoleum des ersten Präsidenten besichtigen, fahren zum Nationalmonument und haben von dort einen Blick über die Stadt, die sich jedoch im feuchttropischen Dunst einhüllt. Alle Orte werden bewacht. Und so möchte jeder Wächter ein kleines Trinkgeld haben. Wir melden nun Interesse an den „Historical Buildings“ an. Die Kolonialbauten der Deutschen und später der Belgier sind im Internet als sehenswert beschrieben. Der Fahrer versteht jedoch etwas anderes und fährt uns zum Zoo und einer Art Freilichtmuseum der Stadt. Dort sind Bauten aus der ersten Siedlungszeit der Region nachgebildet. Wir kommen mit dem Missverständnis gut zurecht und haben die Gelegenheit, sehr nahe an zahlreiche Krokodile, Schimpansen, Schlangen und anderen Tieren der Gegend heranzukommen. Ein Führer, natürlich vorher mit einem 10.000 Franc Schein beglückt, zeigt uns jedes der Tiere und versucht die trägen Tiere zur Bewegung zu animieren. Insbesondere bei einem riesigen Krokodil gelingt dies beeindruckend. Jost bekommt ein paar Schlangen um den Hals und ich schieße reichlich Fotos.

Der Fahrer ist sehr bemüht und fährt uns durch die turbulente Rushhour zu zwei Orten, an denen zeitweise Flusspferde gesichtet werden können. Leider haben wir heute Pech, nichts zu sehen. Es folgt ein kleiner Einkauf in einem internationalen Supermarkt. Es gibt alles, jedoch zu sündhaft hohen Preisen.
Der Abend findet seinen Abschluss im Restaurant Tanganika. Belgische Küche ist auf der Karte zu finden. Wir fühlen uns wohl im Restaurant.


Kommentare

2 Antworten zu „02.09.2019: Bujumbura“

  1. Anonymous

    Genial. Ganz klasse Reisebericht!
    Ich habe im December/ Januar fast
    die gleiche Route vor.
    Kommt noch eine Tour durch das
    Ruwenzori – Gebirge dazu. Konnte
    aus Deinem Bericht wertvolles
    heraus lesen.
    Schönen Gruß, Michael Menzer

    1. Dann viel Spaß! Vielleicht noch ein Hinweis: In Burundi ist ein Fahrer empfehlenswert, in Ruanda und Uganda würde ich beim nächsten Mal selber fahren. Ich freue mich auf deinen Reisebericht.

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