22.08.2017 Urwald und Santiago

Buschwanderung

Gestern hatten wir eine Führung durch die umliegenden Berge gebucht. Der Führer entpuppt sich als der redegewandte Rezeptionist von gestern Abend. Ricardo spricht fast perfekt deutsch. Wir wandern den ersten Hügel hinauf und bekommen nahezu jede Pflanze beschrieben. Man gewinnt den Eindruck im Paradies zu sein: Mangos, diversen Bananenarten, Sternapfelfrucht, Mais, Zuckerrohr, Mandarinen, Orangen, Zitronen, Ananas stehen am Wegesrand. Dazu noch einige Früchte, deren Existenz uns bisher unbekannt waren. Auf dem Boden wachsen essbare Pilze. Näher beschrieben werden die Kakaopflanze und die Kaffeebäume Arabica und Robusta.

Erstaunlich ist die Mimose: ein Berühren der Pflanze bewirkt, dass sich alle Blätter einrollen und wie ein karges Gestrüpp aussehen. Ricardo führt es uns dies durch eine Berühren der Blätter vor und beschreibt den großen Bruder „Sonnenschirmbaum“, der tagsüber Schatten spendet und nachts nur sein nacktes Geäst sichtbar macht.

Eine willkommene Rast gibt es an einem Bergsee, in dem wir schwimmen können. Mit weit über 20 Grad immer noch nicht kühl, doch nett temperiert. Vorbei an einem Flusslauf, an dem Einheimische baden und waschen, geht es zur Farm von Maria. Sie ist 82 Jahre alt und bewirtschaftet ihr Gehöft. Wir dürfen in die Räume einkehren und ihren selbstgebrannten –und natürlich selbst angebauten- Kaffee kosten. Beim Kaffee schildert Roberto die Lebensumstände in einem ländlichen Leben. Die Diskussion geht weiter und streift auch die sozialistischen Themen. Hier oben merkt man davon wenig.

Nach dieser Einkehr geht es noch ein wenig bergauf bis wir auf dem Grat der Hügelkette eine phantastische Aussicht genießen.

Bergab erreichen wir bald wieder die Hotelanlage und reisen weiter. Santiago de Cuba ist unser Ziel. Die Fahrt durch die Berge ist entspannt. Roberto hat uns gestern ein „Casa Particular“ reserviert. Dies ist toll gelegen, direkt in der historischen Innenstadt. Es mit dem Auto durch das Einbahnstraßensystem zu erreichen ist ein wenig „tricki“, schließlich gelingt es uns. Eine nette Familie stellt uns ein tolles Zimmer zur Verfügung. Wir schlendern durch die Stadt, doch das gewittrige Wetter lässt wenig tolle Fotos zu. Nach dem durchqueren der Stadt beschließen wir, unsern Aufenthalt auf einen Tag zu verkürzen. Langsam wird die Zeit knapp. Gleich gegenüber unseres Hostals gibt es ein Restaurant. Wir kehren dort ein und bekommen einem Tisch auf der 5!!!.en Etage. Diese ragt über alles hinaus, bietet eine herrliche Aussicht und ist durch die Winde angenehm mild. Auf dem Weg durchquert man das Wohnzimmer der Familie, auf der 3. Etage ist die Küche, auf der 4. das Restaurant, auf der 5. die Aussichts- und Restaurantterrasse mit 3 Tischen. Was für ein Treffer!

Schließlich landen wir noch auf dem „Parque Cespedes“, einem der belebtesten Orte in Santiago. Wir besuchen eins der größten Hotels der Stadt und genießen die Cocktails und die quirlige Atmosphäre.

Richtig nervig sind die unzähligen lärmenden Motorräder und allgegenwärtigen Schlepper, welche leicht erkennbaren Touristen als wandelnde Brieftaschen ansehen. Das ist aber nicht Santiago. Wichtiger sind die lebensfrohen Kubaner, die jedem vorbei laufendem Touristen ein freundliches und ehrliches „Hola“ entgegen rufen.

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